MAX VON MOOS
Moos, Max von
Lebensdaten: * 6.12.1903 Luzern, † 28.5.1979 Luzern
Vita-Zeile gemäss SIKART: Maler, Zeichner und Grafiker. Vertreter des Surrealismus. Lehrer an der Kunstgewerbeschule Luzern.
Der schöpferische Vorgang in meinem Werk (Max von Moos, aus: Max von Moos. Thali, Peter. Verlag Ernst Scheidegger, 1974)
[…]
Ich zeichne und male, was grad kommt, das heisst nicht Blumen oder Weiber oder glückliche Gestade am stillen, blauen See, sondern das, was mir mein Unterbewusstes vorgaukelt. Das ist zunächst wirres Zeug. Wenn ich diese Prozedur aber hundertmal wiederhole, werden Gesetzmässigkeiten sichtbar, und die Elaborate verlieren den privaten Charakter und spiegeln die Nöte der Zeit wider. Dazu sind, wie gesagt, tötende Wiederholungen nötig. Man kann den Prozess nicht denkerisch, sondern nur durch Realisierung erledigen. Nach der 137. Repetition stirbt eine Form ab, und automatisch tritt eine neue an ihre Stelle. Aber eben, zur Hervorbringung von etwas Neuem muss das Alte an Überdruss abstreben. Viele Maler postulieren, dass jedes Bild eine Neuinspiration sei oder sein sollte. Solche Maler halte ich für Lügner. Genau besehen variieren auch sie nur, und sie fallen in ihr altes Bachbett zurück, Die sognannte Inspiration entpuppt sich als geduldiges Maulwurfsgraben und als Schweiss. Diese Einsicht hat den Vorteil, dass man nicht auf die begnadetet Stunde warten muss, sondern sich zu jeder Tages. und Nachtzeit hinsetzen kann um zu pickeln. Wenn ich nicht zeichnen und malen würde, wäre ich im Irrenhaus. Ich würde die Traurigkeit nicht aushalten. Die Arbeit ist das wirksamste Rauschgift. Ehrlicherweise gibt man sich keinen Illusionen hin, irgend etwas dadurch zu verändern.
[…]
Literatur (Auswahl):
Max von Moos. Thali, Peter (Hsg.). Verlag Ernst Scheidegger o.J. [1974];
Max von Moos. Eine tiefenpsychologische Werkinterpretation. Heusser, Hans-Jörg Luzern, Harlekin Verlag, 1982
SIKART: http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4000066&lng=de
MAX VON MOOS IN FOTOGRAFIEN VON PETER THALI
Max von Moos war ein eher scheuer, zurückhaltender Mensch, der die Öffentlichkeit nicht gesucht hat. Umso seltener sind Fotografien dieses bedeutenden Schweizer Künstlers. Die nachfolgenden Aufnahmen wurden verdankenswerterweise von Peter Thali für die Veröffentlichung auf dieser Seite zur Verfügung gestellt.
Kaum jemand war Max von Moos so nah wie Peter Thali, welcher mit der Herausgabe der ersten Monographie im Jahr 1974 einen Meilenstein in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit von Max von Moos als herausragenden Surrealisten geschaffen hat.
Fotos: Peter Thali, Luzern
ORIGINALE
Ohne Titel
Titel: ohne Titel
Technik: Tempera auf Papier
Signatur, Jahr: nicht signiert, nicht datiert (um 1920)
Masse: 58cm x 44cm
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Öl auf Karton
Signatur, Jahr: signiert r.u. "MAX DE MOOS". Nicht datiert, um 1929.
Masse: 34.5cm x 39.5cm
Literatur: Heusser, S. 152, Abb.-Nr. 85
Ausstellungen: Luzern, Kunstmuseum, Max von Moos, Retrospektive aller Werkbereiche, 15.07. - 09.09.1984 (verso verschiedene Ausstellungs- und Autkionsetiketten)
Der Dompteur
Titel: Der Dompteur
Technik: Tempera auf Karton, lackiert
Signatur, Jahr: signiert u.l., nicht datiert (um 1930). Verso signiert, mit Titel, Zueignung und damaligem Verkaufspreis.
Masse: 19.5cm x 14.5cm
Bemerkungen: Anfang der 1930er Jahre gab es eine Phase, während welcher Max von Moos seine Werke mit "Max de Moos" signiert hat.
Beim Kaffee
Titel: Beim Kaffee
Technik: Tusche auf Papier
Signatur, Jahr: signiert, nicht datiert (um 1932)
Masse: 21cm x 29.5 cm
Fabeltier
Titel: Fabeltier
Technik: Tempera auf Malkarton
Signatur, Jahr: signiert und datiert (1935),
Verso auf dem Malkarton vom Künstler in schwarzem Stift bezeichnet "Fabeltier / Um 1935 / Max von Moos". Datierung in den letzten Lebensjahren angebracht. Etikett Kunstmuseum Luzern Inv. Nr. L86.5x.
Masse: 53cm x 74cm
Ausstellungen: Luzern, Kunstmuseum, Max von Moos, Retrospektive aller Werkbereiche, 15.07. - 09.09.1984, Nr. 78.
Literatur: Heusser, S. 151, Abb.-Nr. 78
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Tempera auf Papier
Signatur, Jahr: monogrammiert, nicht datiert (um 1935). Auf dem Trägerkarton voll signiert "Max von Moos".
Masse: 29.5cm x 21cm
Bemerkungen: leicht stockfleckig
Caprices
Pisces (Fische)
Titel: Pisces
Technik: Tempera und Öl auf Pavatex, lackiert
Signatur, Jahr: nicht signiert, um 1941
Masse: 29.5cm x 41.9cm
Literatur: Heusser, S. 216, Abb.-Nr. 357
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel (Wassermann)
Technik: Tempera und Öl auf Pavatex, lackiert
Signatur, Jahr: nicht signiert, um 1941
Masse: 29.7cm x 41.6cm
Literatur: Heusser, S. 217, Abb.-Nr. 364
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Tempera und Ölkreide auf Papier
Signatur, Jahr: verso auf dem Trägerkarton signiert und datiert (1943), verso auf dem Deckblatt in blauer Feder wiederholt signiert Max von Moos.
Masse: 29.5cm x 21cm
Literatur: Heusser, S. 210, Abb.-Nr. 324
Waffengeklirr
Titel: Waffengeklirr
Technik: Tempera auf Pavatex
Signatur, Jahr: Signiert und datiert l.u. (Max von Moos 1952). Verso auf Deckpapier signiert, datiert, betitelt. Auf zusätzlicher Klebeetikette erneut betitelt und voll signiert.
Masse: 91.5cm x 121cm
Appell am jüngsten Tag
Titel: Apell am jüngsten Tag (auch: Gerichtstag)
Technik: Tempera auf Pavatex
Signatur, Jahr: Signiert und datiert l.u. (M. v. Moos 1954). Verso auf Etikett signiert, datiert, betitelt und mit Technikangabe: Max von Moos Sälistrassee 26, Luzern "Apell am jüngsten Tag." (Tempera) 1954.
Masse: 64cm x 104cm
Literatur: Heusser, S. 283, Abb.-Nr. 596
Ausstellungen: Luzern, Kunstmuseum 1961, Nr. 59 (unter dem Titel "Gerichtstag")
Spiel der Formen
Titel: Spiel der Formen
Technik: Tempera und Tusche auf Karton
Signatur, Jahr: signiert r.u. und datiert 1959
Masse: 33.5cm x 48.5cm
Literatur: Heusser, S. 323, Abb.-Nr. 777
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Mischtechnik auf Papier
Signatur, Jahr: signiert und datiert 1960
Masse: 65cm x 50cm
Ohne Titel
Titel: ohne Titel
Technik: Mischtechnik
Signatur, Jahr: signiert r.u. und datiert [19]62
Masse: 64cm x 46.7cm
Totentanz
Titel: Totentanz
Technik: Tusche auf Papier
Signatur, Jahr: signiert und datiert r.u. 1962
Masse: 46cm x 63.5cm (Lichtmass)
Bemerkungen: Verso vom Künstler eigenhändig bezeichnet und datiert "Totentanz"
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Tusche auf Papier
Signatur, Jahr: signiert und datiert r.u. 1964
Masse: 50cm x 50cm (Lichtmass)
Astarte
Titel: Astarte
Technik: Tempera und Öl auf Papier, über Malkarton
Signatur, Jahr: signiert und datiert 1964; Verso auf dem Deckkarton in schwarzem Stift wiederholt signiert und datiert (Max von Moos 1964), zudem auf dem Malkarton blattgrosse und monogrammierte Gefälligkeitszeichnung eines Kopfes (Bleistift).
Masse: 73cm x 49cm
Ausstellungen: Winterthur, Kunstmuseum, Max von Moos - Otto Tschumi, 1968, Nr. 39; Luzern, Kunstmuseum, Max von Moos, Retrospektive aller Werkbereiche, 1984 (Tournee: Bonn-München-Wien vom 17.01. -16.06.1985, Transport Nr. 8, Etikett Verso).
Literatur: Heusser, S. 362, Abb.-Nr. 957; Thali: S. 214, ganzseitige Abbildung in Farbe.
Die Familie
Titel: Ohne Titel
Technik: Tempera, Öl und Tusche auf Holz-Platte
Signatur, Jahr: signiert und datiert r.u. 1965. Verso auf dem Deckblatt in blauer Feder wiederholt signiert Max von Moos.
Masse: 49.5cm x 48cm
Literatur: Heusser, S. 383, Abb.-Nr. 1048
Ausstellungen: Luzern, Kunstmuseum, Max von Moos, Retrospektive aller Werkbereiche, 15.07. - 09.09.1984 (verso Ausstellungskleber)
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Tusche auf Papier
Signatur, Jahr: signiert und datiert 1965
Masse: 30cm x 42cm
Fabeltier
Titel: Fabeltier
Technik: Filzstift und Tusche auf Büttenpapier
Signatur, Jahr: signiert und datiert 1966
Masse: 52cm x 68.5cm
Endphase
Titel: Endphase
Technik: Tempera auf Karton
Signatur, Jahr: verso signiert und datiert 1968
Masse: 65cm x 47cm
Literatur: Heusser, S. 402, Abb.-Nr. 1128
Interlude: Joseph von Moos
Knabenportrait
Titel: ohne Titel (Knabenprotrait)
Technik: Pastell auf Papier
Signatur, Jahr: Unten rechts signiert und datiert 1888.
Masse: 41cm x 34cm
Biographisches: Geboren am 12.1.1859 in Luzern. Maler, Zeichner und Radierer. Ab 1919 Direktor der Kunstgewerbeschule Luzern. Vater von Max von Moos. Gestorben am 13.5.1939 in Luzern.
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Filzstift auf Papier
Signatur, Jahr: monogrammiert und datiert [19]70
Masse: 61.5cm x 43cm
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Filzstift auf Papier
Signatur, Jahr: signiert und datiert 1970
Masse: 61.5cm x 43cm
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Tempera und Ölkreide auf Malkarton
Signatur, Jahr: signiert und datiert [19]71. Verso mit privater Widmung "Inge [Ingeborg Sarnezki, Luzern] in Liebe von Max Mai 71"
Masse: 29.5cm x 21cm
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Tempera und Ölkreide auf Malkarton
Signatur, Jahr: signiert und datiert [19]71, verso signiert und datiert.
Masse: 29.5cm x 21cm
Ohne Titel
Titel: Ohne Titel
Technik: Blauer und roter Filzstift auf Papier
Signatur, Jahr: signiert und datiert [19]71
Masse: 43.5cm x 61cm
Max von Moos: Zeichnungen querformat
Titel: In der Regel ohne Titel
Technik: Tusche oder FIlzstift auf Papier
Signatur, Jahr: voll signiert oder monogrammiert, zum Teil datiert
Masse: meist um 20cm x 30cm
Max von Moos: Zeichnungen hochformat
Titel: In der Regel ohne Titel
Technik: Tusche oder FIlzstift auf Papier
Signatur, Jahr: voll signiert oder monogrammiert, zum Teil datiert
Masse: meist um 30cm x 20cm
BUCHUMSCHLÄGE, TYPOGRAPHIE
Max von Moos war auch ein begeisterter und talentierter Typograph. So gestaltete er für den Vita-Nova Verlag in Luzern zahlreiche Umschläge und hat sich mit diesen Arbeiten auch politisch engagiert. Denn der Vita-Nova-Verlag wurde 1934 von Josef Stocker, Rudolf Roessler und Henriette Racine als verlegerisches Instrument gegen den Nationalsozialismus gegründet (Kurzmeyer, Atlas Anatomie Angst, Edition Voldemeer, 2001). Zur Tarnung des Inhalts und zum Schutz vor Zensur wurden die Bücher mit Titeln in Frakturschriften verlegt.
DIVERSE WERKE
WERKKATALOGE, MONOGRAPHIEN, WISSENSCHAFTLICHE ARBEITEN, STUDIEN
Das grosse und vielseitige Schaffen von Max von Moos wurde und wird in einer wachsenden Zahl von lesenswerten Werken umfassend anaylsiert und dokumentiert.
Max von Moos.
Peter Thali, Verlag Ernst Scheidegger Zürich, 1974.
Diese Monographie von Peter Thali ist ein Wendepunkt in der Wahrnehmung des Werks von Max von Moos. Vor 1974 gab es bereits wohlwollende Kritiken und Solo-Ausstellungen, doch erst dieses grosse und in zeitloser Schlichtheit gestaltete Buch verschaffte Max von Moos in einer breiteren Öffentlichkeit die verdiente Aufmerksamkeit. Unter Enthusiasten nur "Thali" genannt.
Max von Moos. Eine tiefenpsychologische Werkinterpretation. Mit einem kritischen Katalog der Gemälde.
Hans-Jörg Heusser, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaften, Zürich, 1982.
Das monumentale Nachschlagewerk, welches für Sammler und Freunde des von-Moos'schen Oeuvres so etwas wie die Bibel ist. Unter Enthusiasten nur "Heusser" genannt.
"Zum Gesamtwerk" ist der Katalog zur Ausstellung "Max von Moos, Retrospektive aller Werkbereiche", 15.7. bis 9.9.1984, Kunstmuseum Luzern. In Ergänzung dazu hat die Max von Moos Stiftung den Band "Zeichnungen und Gebrauchsgraphik" herausgegeben.
Atlas, Anatomie, Angst. Max von Moos (1903-1979)
Roman Kurzmeyer, Edition Voldemeer, Zürich, 2001.
Diese Publikation erschien anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Kunstmuseum Luzern, 15. Dezember 2001 bis 3. März 2003.
Max von Moos - Der Zeichner.
Konzept, Bildauswahl und Text: Peter Fischer. Edizioni Periferia, Poschiavo/Luzern und Max von Moos Stiftung, Luzern, 2016.
Max von Moos in Fotografien
Max von Moos Stiftung, Luzern und Verlag Scheidegger & Spiess AG, Zürich, 2022
AUSSTELLUNGSKATALOGE
AUSSTELLUNGSEINLADUNGEN
Galerie Ernst Scheidegger, Zürich. Einzelausstellung von Max von Moos im Februar und März 1989.